Mario Schulze zur Kabinenbahn am Ochsenkopf

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Landkreis Bayreuth. Am Freitag soll der Kreistag Bayreuth dem Neubau der Kabinenbahn am Ochsenkopf zustimmen. Es geht um ein Millionenprojekt, dessen finanzielle Auswirkungen – besonders im Hinblick auf die Preise für Baustoffe - nur schwer einzuschätzen sind. Doch eins ist gewiss: Günstiger wird es nicht.


Hierzu sagte der Sprecher der AfD Gruppe im Kreistag, Kreisrat Mario Schulze am Sonntag: „Wir reden über eine Entscheidung, die den Landkreis über die kommenden Jahrzehnte finanziell belastet und einschränkt. Schon jetzt ist die Seilbahn für den Landkreis ein Minusgeschäft. Auch die neuen Entwürfe, so sie denn umgesetzt werden, sind nicht wirtschaftlich sinnvoll zu betreiben.“


Trotz der „Einsparmaßnahmen“ in der Projektierung wirkt das Vorhaben auf Schulze überdimensioniert und den Umständen nicht angepasst. Die prognostizierten Gesamtkosten liegen für den Neubau im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Als Argument für diesen wird angeführt, dass es nicht mehr möglich sein, Ersatzteile für die noch funktionsfähige vorhandene Seilbahn zu beschaffen. Schulze weiter: „Wir sind nicht grundsätzlich dagegen, am Ochsenkopf eine sinnvolle Renovierungsmaßnahme zu unterstützen. Hierbei könnte man sich nach gebrauchten Anlagen umschauen, evaluieren, was die Einzelherstellung der benötigten Ersatzteile kostet, auf eine der beiden Bahnen verzichten, damit man den Betrieb wirtschaftlich sinnvoll ausgestalten kann oder schlicht die Dimensionen weiter verkleinern. Doch nichts davon wurde gemacht. Der Neubau ist ausschließlich politisch gewollt, sinnvoll ist er weder praktisch noch finanziell.“


Die neue Kabinenbahn wird vor allem eines: Größer. Viel größer. Neben den schweren Eingriffen in die Natur, die ein Neubau mit sich bringt, stellt sich für die Kreisräte der AfD die Frage, warum bei diesem Bauwerk andere Regeln gelten sollten, als sonst zu beachten sind. „Bei jedem Bauprojekt, zuletzt bei dem notwendigen Neubau des Bauhofs in Weidenberg, wurde aus den Reihen des Kreistags ein sogenannter „Klima-Check“ gefordert. Doch bei diesem Projekt scheint das egal zu sein. Bisher haben wir keine Unterlagen zu einem „Klima-Check“ gesehen, insbesondere nicht für den neuen „minimalisierten“ Entwurf. Viel wichtiger noch als ein „Klima-Check“ wäre mir aber ein „Realitäts-Check“. Angenommen, die noch nie da gewesenen Besucheranstürme würden die neue Kabinenbahn im optimalen Winter nutzen, um auf den Ochsenkopf zu fahren: Was machen die Skifahrer dann auf dem Berg? Denn herunterfahren können sie sicher nicht im gleichen Tempo, wie sie hochgebracht werden. Das gibt die Piste schlicht nicht her. Andere, größere Skigebiete zeigen schließlich, dass man auch mit viel kleinerem Kostenaufwand den Besuchern ein Wintervergnügen bieten kann. Hierzu sind auch wir gern bereit unsere Zustimmung zu geben", sagte Kreisrat Dr. Michael Müller.


Aus der Sicht der beiden Kreisräte ist es wahrscheinlich, dass sich eine Mehrheit im Kreistag für die Umsetzung des Projektes aussprechen wird, trotz aller zu erwartenden finanziellen Belastungen, Umwelt- und Klimaschäden. Daher wollen die Kreisräte dem Kreistag vorschlagen, einen Beschluss zu fassen, der die Verwaltung beauftragt, nach einem wirtschaftlich nachhaltigen Ansatz zu suchen und den Bau vorerst zurückzustellen.