Plattform zur Koordination von ehrenamtlichen Helfern

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In den vergangenen Wochen und Monaten kam es in ganz Deutschland, auch im Landkreis Bayreuth zu Überschwemmungen, die teilweise nicht nur erheblichen Sachschaden an privatem oder öffentlichem Eigentum verursacht haben, sondern auch Menschenleben gefordert haben.


Es ist daher eine wichtige Aufgabe zu überlegen, was wir für einen besseren Katastrophenschutz tun können. Auch, wenn die (hauptberuflichen) Helfer eine bewundernswerte Arbeit geleistet haben und leisten, so sind doch auch deren Kapazitäten zwangsweise beschränkt. Ehrenamtliche Helfer sind in vielen Katastrophenfällen dringend notwendig, um eine effektive Hilfe für möglichst viele der betroffenen Bürger in kurzer Zeit zu gewährleisten.


Im Zusammenhang mit den Hochwassern der vergangenen Wochen ist aufgefallen, dass die Solidarität mit den Betroffenen überall in unserem Land überwältigend groß war. Viele Menschen haben sich an Behörden oder den Staat gewendet, um zu fragen, wo man konkret mithelfen kann. Oft waren die Behörden jedoch nicht in der Lage, auch aufgrund der massiven Belastung mit zusätzlichen Aufgaben durch die Katastrophe, genaue Auskünfte zu geben. Im Resultat konnten viele freiwillige Helfer sich nicht zielgerichtet oder gar nicht einbringen, obwohl betroffene Bürger diese Unterstützung dringend gebraucht hätten, doch das wusste niemand. Verbreitungen solcher Hilfegesuche über Social-Media-Auftritte der Bürger erwiesen sich als wenig effektiv, oft war die Koordination nur über mündliche Absprachen möglich, was völlig ineffektiv ist.


Eine Plattform, die vom Landkreis in einem Katastrophenfall geöffnet und beworben (hier könnten dann auch die Social-Media-Auftritte von Polizei und anderen Behörden genutzt werden) wird, könnte Abhilfe schaffen. Bürger könnten die Möglichkeit bekommen, ihren Bedarf dort kurzfristig kundzutun und freiwillige Helfer hätten eine Übersicht, wo sie gebraucht werden und wo auch nicht (mehr). Auch die Verteilung von zur Verfügung gestellten Maschinen oder anderen Hilfsmitteln könnte damit besser koordiniert werden.


Behörden wären dadurch in der Lage, die Kommunikation mit ehrenamtlichen Helfern deutlich leichter durchzuführen. Warnungen, Empfehlungen oder Maßnahmen, bei denen (viele) Menschen stören, können dort veröffentlicht/angekündigt werden und ein besserer Fortgang der Hilfsmaßnahmen kann gewährleistet werden. Die Behörde kann sich effektiv an den Personenkreis richten, den sie ansprechen will. Es ist daher natürlich auch wichtig, bei der Erstellung die Wünsche von Feuerwehr, THW und anderen zuständigen Institutionen einzuholen.


Meist sind Situationen, wie beispielsweise ein Hochwasser, in manchen Phasen nicht grundsätzlich ungefährlich für die Helfer. Über eine solche Plattform könnten die Behörden kommunizieren, wo beispielsweise beim aktuellen Stand eines Hochwassers kein Aufenthalt zu empfehlen ist und so vielleicht sogar schwere Verletzungen oder Todesfälle vorbeugen.


Wir freuen uns und bedanken uns bei allen Menschen, die in so einer schweren Situation solidarisch sind und ihren Mitbürgern helfen. Wir glauben aber auch, dass es wichtig ist, deren Einsatz so sicher, effektiv und sinnvoll wie möglich zu gestalten.

Natürlich macht es auch oft Spaß, anderen Menschen zusammen zu helfen. Dennoch haben freiwillige Feuerwehren, das THW und andere auf ehrenamtlicher Basis arbeitende Organisationen zunehmend Nachwuchsschwierigkeiten. Die Plattform könnte eine Möglichkeit sein, freiwillige Helfer auch längerfristig für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen, wenn man zielgerichtet auf die Möglichkeiten und Angebote der verschiedenen Organisationen hinweist. So kann ein positiver Nebeneffekt generiert werden.