Tag 3: Märtyrer unter uns.

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Werte Leserinnen und Leser,


in jeder Zeit gab es Menschen, die sich für ein höheres Ziel ohne Beachtung ihrer eigenen Interessen eingesetzt haben, für die Gemeinschaft - ganz, ohne an sich zu denken. Wer möchte ich nicht auch so sein? Sich für die Gemeinschaft aufopfern, von allen ein "Das-hast-du-aber-toll-gemacht!" bekommen und dann am besten von der Menge gefeiert werden.


Da kommt doch so ein positiver PCR-Test für einige genau richtig. Endlich haben die angehenden "Märtyrer:innen" die Chance, auf die sie nun schon so lange gewartet haben: Sie können sich endlich auch mal die Grundrechte entziehen lassen und zeigen, wie toll sie das ertragen und wie politisch korrekt und solidarisch sie sind. Es muss so befriedigend sein, wenn man dann endlich den ersehnten Applaus aus seiner Blase ernten kann, wenn die "Qual" überstanden ist und man das große Heil über die Allgemeinheit gebracht hat. Bis zum Ende glauben Sie daran, dass es einen Sinn hat, was sie gerade über sich ergehen lassen - verstehen müssen sie es ja nicht, das ist nicht ihre Aufgabe.


Denn genau das ist es, was die Menschen dazu bringt, sich nicht mit den verfügbaren Mitteln des Rechtsstaats gegen einen solchen Grundrechtsentzug zu wehren: Der Glaube. Man glaubt, dass es gefährlich ist, man glaubt, dass man ansteckend ist - einen Beweis dafür gibt es nicht - vielleicht gibt es sogar den Gegenbeweis, aber auch das ist egal. Das soll an dieser Stelle kein Vorwurf sein, so sind die meisten Menschen nun mal. Wenn genügend Leute etwas behaupten, dann glaubt es die Mehrheit irgendwann von alleine. Wissenschaftlich belegt muss es dafür nicht sein.


Aber was passiert, wenn der Glauben ins Wanken gerät? Ändert sich etwas? Nein, denn der Glaube wird ersetzt durch Angst. Angst vor sozialer Ächtung, Angst vor Ausgrenzung und Hass. Und ja, ich als Mitglied einer Gruppe, die ohne Argumente, ohne Fakten ausgegrenzt, angefeindet und angegriffen wird, kann Ihnen sagen: Die Angst ist nicht unbegründet und ich kann verstehen, wenn Mitglieder etablierter Gruppen sie haben. Es ist nicht leicht, seine Prinzipien über die Vorteile zu stellen.


Wenn wir diese Selbstlosigkeit doch auch in den Haushaltsberatungen erkennen könnten - dann wäre der Landkreis schuldenfrei.


Doch eine schlechte Nachricht habe ich für all die, die gar nicht genug "Quarantäne" haben können: Ihr helft damit niemandem. Ihr helft absolut keinem, wenn ihr gesund zu Hause sitzt und vielleicht sogar eurer Arbeit nicht nachgehen könnt.


Wenn ihr aber wirklich krank seid, dann braucht ihr auch kein Gesundheitsamt, dass euch sagt, dass ihr nicht herausgehen sollt. Wenn ihr nämlich wirklich krank seid, dann braucht ihr auch keinen Test, der euch das sagt - das merkt ihr dann schon ganz von allein. Wenn man krank ist, dann sollte man - völlig unabhängig vom China-Virus - auf seine Umgebung achten und eben nicht mit einer ordentlichen Influenza (die für Risikogruppen ebenso gefährlich war, ist und sein wird, wie ein China-Virus) - wie früher üblich - zur Arbeit gehen. Aber wie habt ihr das noch vor einem Jahr gesehen, als man aus der eigenen Blase noch keine Heiligsprechung zu erwarten hatte, weil man sich zwei Wochen krankgeschrieben hat, um eine Influenza auszuheilen? Habt ihr damals etwa die Ansteckung eurer Mitmenschen einfach so hingenommen? Seit ihr da mit der Influenza ins Krankenhaus, in das Altenheim oder ins Landratsamt gegangen? Schämt euch!